Der Lichtäther


Die beschauliche Winterperiode und das Licht -

der Licht-Äther in der Ernährung

 

Wir sind in einer Jahreszeit angekommen wo die Tage systematisch kürzer werden und das Licht während des Tages dem entsprechend abnimmt. In dieser Zeit richtet sich die Aktivität der Pflanzen mehr nach innen. Im Frühling oder Vorjahr dagegen, mit den länger werdenden Tagen und dem zunehmenden Licht, arbeiten die Lebenskräfte nach außen gerichtet. Während des späten Herbstes und des Winters ziehen sich diese Lebenskräfte jedoch mehr und mehr in sich selbst oder in den Boden zurück.

 

 

Im Winter ist bei der Pflanze eine Aktivität wahrzunehmen, allerdings nicht so sehr äußerlich. Das Bild das hierbei sehr passend ist, ist die Betrachtung von einem Stück Land das mit Schnee bedeckt ist. Eine nach außen gerichtete Aktivität der Pflanze ist in diesem Fall nicht möglich. Doch kann man eine Aktivität wahrnehmen, doch dann vor allem unterirdisch oder nach innen gerichtet. Bei den Getreiden findet in dieser Periode zum Beispiel die starke Verwurzelung statt oder das sich Verbinden der Pflanze mit dem mineralischen Element. Dieser Prozess geschieht im Boden und ist ein Prozess, den wir meistens nicht bemerken, da er unterirdisch stattfindet. Diese Verwurzelung oder das Sich-Verbinden mit dem Mineralischen, ist jedoch ein maßgeblicher Prozess für das Werden der späteren Getreidekörner.

 

Diesen Prozess finden wir auch beim Menschen. Die Winterszeit ist eine mehr beschauliche Periode, eine Zeit wo wir vermehrt das Häusliche und die Wärme drinnen aufsuchen. Der Sommer dagegen ist eine Periode mit warmen und langen Tagen, in denen die Aktivität vor allem nach außen gerichtet ist.

 

Vor allem die Periode zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen ist eine sehr interessante Zeit für den Menschen. In diesem Zeitabschnitt befinden sich 12 Tage die mit den 12 Monaten des Jahres übereinstimmen. Die Gedanken und Ziele, die wir in diesem Zeitraum denken, formen tatsächlich die Saat oder die Basis für unser zukünftiges Jahr. Das Formen und Denken unserer Ziele ist ein beschaulicher und innerlicher Prozess, der sehr passend für die Winterperiode ist und der die Basis für unsere Aktivität im kommenden Jahr bildet. Genauso wie die Verwurzelung des Getreides ein innerer Prozess ist, der die Basis für die Pflanze und die Frucht im kommenden Jahr formt, bedeutet diese Periode von 12 Tagen auch für den Menschen eine Art Verwurzelung, aus der heraus sich dann im kommenden Jahr die Früchte entwickeln können. Diese Tage nennt man die 12 heiligen Nächte zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar oder zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen oder die Rauhnächte.

 

Ab dem 21. Juni werden die Tage langsam aber systematisch kürzer. das Licht nimmt beständig ab. Dies setzt sich fort bis zum 21. Dezember oder in die Vorweihnachtszeit. Von da an werden die Tage wieder länger und das Licht nimmt zu. Weihnachten ist dann auch ein Zeitraum, wo das Licht zentral steht oder der Moment wo das Licht die Dunkelheit überwindet.

 

Interessant kann es sein von diesem Gesichtspunkt aus unsere Aufmerksamkeit auch auf das Licht in unserer Nahrung zu richten. So können wir in einen Zusammenhang kommen von dem großen, immer wiederkehrenden Saison - Zyklus, der Entwicklung des Menschen und der Ernährung.

 

An einer Pflanze arbeiten vier verschiedene Lebenskräfte, die wir mit einem Fachbegriff Ätherkräfte nennen. Es sind feinstoffliche Kräfte, die wir auch beim Menschen vorfinden. Diese Kräfte arbeiten bei jeder Pflanze in einem sehr charakteristischen Verhältnis. Dieses charakteristische Verhältnis der Kraftwirkungen finden wir dann auch in unseren Nahrungsmitteln. Rudolf Steiner hat diese feinstofflichen Kräfte, die an einer Pflanze arbeiten, differenziert beschrieben. Es gibt die Wärme oder den Feueräther, das Licht oder den Lichtäther, das Wasser oder den chemischen Äther und die Erde oder den Lebensäther. Mit diesen Ätherkräften sind nicht die äußeren Elemente selbst, wie die Wärme, das Licht (Luft) oder das Wasser und die Erde gemeint, sondern die feinstofflichen Kräfte, die in diesen Elementen arbeiten (zum Ausdruck kommen?).

 

Es gibt eine Anzahl Nahrungsmittel die beispielsweise durch den Wärmeäther charakterisiert werden, wie zum Beispiel die Nüsse, die pflanzlichen Fette und die Gewürze. In diesen Nahrungsmitteln entsteht durch die Einwirkung des Wärmeäthers die Formung von Ölen. Den Prozess der Öl-Formung finden wir sehr ausgeprägt bei beispielsweise den Nüssen und pflanzlichen Ölen. Auch bei den Gewürzen finden wir dies, aber mehr in flüchtiger Form, d.h. in Form der ätherischen Öle.

 

Es gibt auch Nahrungsmittel, die mehr vom Lichtäther geprägt werden. Die Nahrungsmittel, die am reichsten sind hinsichtlich dieses Lichtäthers sind die 7 Getreide und eine Anzahl Verwandte wie zum Beispiel Buchweizen. Auch viele Fruchtsorten und bestimmte Gemüse werden vom Lichtäther gekennzeichnet. Es gibt auch bestimmte Nahrungsmittel, die kein oder kaum Licht aufnehmen wie zum Beispiel die Kartoffel. die Tomate, die Paprika oder die Nachtschattengewächse.

 

Auch der Mensch trägt den Wärme- und Lichtäther in sich, aber im Gegensatz zu den Pflanzen muss der Mensch diese von innen her entwickeln und nicht von außen. Die Wärme und das Licht berührt die Pflanzen und formt und arbeitet an diesen. Die Wärme arbeitet von außen an der Pflanze ähnlich wie die Wärme des Ofens von außen die Nahrungsmittel erwärmt und diese verändert, so arbeitet auch der Wärmeäther an der Pflanze. Auf diese Art entwickeln sich unter Einfluss der Wärme Öle und Fette. Das Licht wird von der Pflanze in Substanzen umgewandelt via Fotosythese.

 

Ein weiterer Schritt kann dann sein, auf dieser Basis Rezepte zu entwickeln. Rezepte, in denen der Lichtäther zentral steht. So kann man von der Ernährung ausgehend unterstützend auf innerliche Prozesse im Menschen wirken wie zum Beispiel auf das beschauliche Denken in der Weihnachtszeit.

 

Das Gestalten und Aufbauen von Rezepten kann so zu einer interessanten, kreativen und kunstsinnigen Aktivität entwickelt werden. Rezepte sind dann mehr als ein Zusammenbringen einiger gesunder Zutaten oder das Zusammengehen einiger passender Geschmacksrichtungen. Auch werden die Rezepte nicht aus einer bestimmten Methodik heraus aufgebaut, wie beispielsweise einer Yin/Yang Methode bei der Makrobiotik oder einer Vata, Pitta und Kapha Methode beim Aryurveda. Hier werden die Rezepte aus der Erkenntnis einiger seelisch - geistigen Gesetzmäßigkeiten heraus aufgebaut.

 

Diese Aktivität, die auf der Entwicklung von Erkenntnis in größere Zusammenhänge und einem von hier ausgehenden künstlerischen Zusammenstellen der Rezepte beruht, ist eine Aktivität die stabilisierend auf unser Bewusstsein und seine Bewusstseinskräfte das Denken, Fühlen und den Willen, wirkt. Durch diese Aktivität, die eigentlich eine Bewusstseinsaktivität ist, verstärkt und entwickelt sich auch systematisch unsere Persönlichkeit oder unser „Ich“.

 

In einem derartigen Umgang mit der Ernährung kommt die Bewusstseinsentwicklung des Menschen in eine konkrete Synthese mit der Ernährung. Hier entwickeln wir also etwas Neues das auf eine sehr praktische Art die seelisch-geistige Ebene des Menschen in den Umgang mit der Ernährung einbezieht. Die Gesundheit des Menschen wird vor allem durch die Bewusstseinsaktivität, die er aktiv entwickelt, gestärkt. Diese wirkt sehr aufbauend auf die Lebenskräfte und bewirkt indirekt die Gesundheit. Hier müssen wir also die Ernährung und die Gesundheit aus einem größeren Zusammenhang heraus verstehen lernen.

 

Süßkartoffelsuppe mit Apfelsine und frischem Ingwer

Wir bringen für diese Suppe einen Liter Wasser zum Kochen. Inzwischen schälen wir die Süßkartoffel und schneiden sie in kleine Blöcke. Wir sorgen dafür dass wir ungefähr 0,5 kg geschnittene Süßkartoffelstückchen zur Verfügung haben. Wir geben dann alle Stückchen in das kochende Wasser zusammen mit einem Teelöffel getrockneten Ingverpulver und einem gestrichenen Suppenlöffel milden Curry, 20 g feine Haferflocken und ausreichend Meersalz oder Gemüsebouillon ohne Hefe um die Suppe zu würzen. Wir lassen das Gemüse und die Flocken auf kleiner Flamme gar werden. Am Ende der Kochzeit stellen wir den Herd aus und fügen evtl. noch Haferrahm, den Saft einer frischgepressten Apfelsine und etwas frischgepressten Ingwersaft hinzu. Wir pürieren dies alles gut und fügen direkt vor dem Servieren noch einen Schuss Olivenöl hinzu und rühren dies gut um.

 

Hirse- Apfelsinenbällchen mit Quark und Kokos

Das Rezept ist mit Hirsemehl oder Hirsegriesmehl beschrieben. Wir können das Rezept jedoch auch mit Hirseflocken zubereiten, die einfacher erhältlich sind. Mit Hirseflocken nehmen wir jedoch weniger Apfelsinensaft. Mit Hirseflocken kann es interessant sein um systematisch etwas Apfelsinensaft hinzu zu fügen, bis eine geschmeidige, jedoch feste Konsistenz erreicht wird.

 

Wir nehmen 200 g Hirsekörner (= 250 ml Hirse) und mahlen diese grob. Wir vermengen dann die grob gemahlene Hirse mit 45 ml frisch gepresstem Apfelsinensaft, mit 10 ml Maissirup, die feingeraspelte Schale einer Apfelsine und 1 Teelöffel gemahlenem Kardamom. Wir vermengen alles gut und bringen es auf kleiner Flamme zum Kochen. Am Ende geben wir eine Prise Salz hinzu wie auch 125 g festen Quark. Wir mischen dies gut und lassen es dann ungefähr 30 Min. nachquellen und abkühlen, so dass sich die Hirse ganz aufschließen kann. Eventuell können wir noch etwas Buchweizenflocken hinzu fügen um das Ganze fester zu machen. Nach dem Nachwellen formen wir mit der Hirse nicht zu große Bällchen und rollen diese durch Kokos-Raspeln. Diese Bällchen können als Zwischenmahlzeit dienen und sind gut geeignet um kalt gegessen zu werden. (Die Grundidee dieses Rezeptes stammt von Heinz Grill.)

 

Die Rezepte wurden selbstkreiert und ausprobiert durch die Kochschule „De Zonnekeuken“ (Sonnenküche) auf Grundlage tieferer Erkenntnisse von Heinz Grill, Rudolf Steiner und Johan Wolfgang Goethe, wenn nicht anders angegeben. Die Rezepte können gerne weitergereicht oder publiziert werden. Dies aber bitte immer mit Quellenangabe.