Karottensuppe kreieren

 

Die Ernährung kann nach sehr vielen, verschiedenen Gesichtspunkten gestaltet und kreiert werden. So kann die Gestaltung der Ernährung zum einen aus der Gewohnheit geprägt sein und von den Medien beeinflusst sein. Die rhythmische Ernährungsgestaltung geht im Vergleich dazu von bewussten Gedanken und klaren Vorstellungen aus.

 

Für wen möchte ich kochen?

Was soll das Essen bewirken?

Was kocht man konkret?

 

Es ist ein Unterschied, ob ein Essen lieblos zubereitet wird oder ob klare Gedanken zu einem Ideal gepflegt werden. Die Gedanken und Empfindungen leben auf eine ungesehene Weise, als eine Art innere Qualität bei den Lebensmitteln und Speisen mit, und geben diese eine wärmende und lichtvolle Note.

 

Im folgenden wird ein Beispiel zu der rhythmischen Ernährungsgestaltung beschrieben.

 

Ziel: Die Speise soll auf die Sinne des Menschen belebend wirken

 

Die Sinne werden durch die Farbe, Form, Konsistenz und Geschmack belebt. Im besonderen können Licht- und Wärmekräfte auch über die Sinne aufgenommen werden.

 

Karottensuppe mit Ingwer

Als erstes bildet man sich eine gute Vorstellung zu den einzelnen Zutaten der Suppe.

 

Man kann sich die ausgewählte Karotte, die man für die Suppe verwenden möchte einmal genauer betrachten. Wie sieht die Karotte genau aus, wie ist ihre Farbe, wie schmeckt sie, wie wirkt sie auf einen? Es fällt einem die orange leuchtende Farbe und der süssliche Geschmack auf, der für die Karotte typisch ist. Die Caroninoide in der Karotte deuten auf einen hohen Lichtcharakter. 

 

Es kommt auch Ingwer in die Suppe. Wie kann man diesen beschreiben? Er wirkt hell und entgegenkommend und schmeckt zitronig, frisch und scharf.
 
Als Gewürz eignet sich ausgezeichnet Fenchel. Fenchel ist ein Doldengewächs. Die Doldengewachse haben einen zarten, luftigen Blütenstand und bilden in Folge harte Samen durch die ausdörrenden Sonnenprozesse. Sie wirken durchwärmend, krampflösend und regulierend auf den Luftorganismus des Menschen. Sie regen die Verdauungskräfte an, sich stärker mit der Nahrung auseinanderzusetzen. Es werden die “Verdauungs-Sinne” angeregt, was sich auch in einer regulierenden, entblähenden Wirkung bei Luftstauungen im Darmbereich zeigt. Die aromatischen Stoffe regen die Geschmackssinne an, was wiederum zu einem größeren Erleben einer Speise führt.
 
Die Zwiebel ist von der Form her sehr interessant. Sie hat viele Schalen, die man entweder zu Ringen, Achteln oder Würfel schneiden kann. Man kann sich diese Form, die man für die Suppe schneiden will schon sehr gut vorstellen.
 
Man kann sich auf diese Weise eine genaue Vorstellung zu der Formgebung der einzelnen Zutaten machen. Wie möchte man die Karotte, den Ingwer, Zwiebel in eine Form schneiden. Man überlegt sich die ganz genau, wie die Suppe aussehen soll, wie die Farbe, der Geschmack und die Konsistenz sein soll. Man kann die Vorstellungsbildung sogar noch dahin denken, wie die Suppe auf dem Teller aussieht. Ebenso kann man sich vorstellen wie die Menschen die Suppe entgegennehmen:
 
- das sie auf die Sinne der Menschen wachmachend wirken
 
- es freudig und belebend wirkt
 
- das die Menschen beim Essen in aufbauende Gespräche und gute verbindung kommen.
 
Man schafft durch den Denkprozess diese Vorstellung ganz konkret
 
 

Der Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte, das anbraten von den Zutaten, das Zufügen des Wassers, das würzen und das anrichten kann man sich auch gut vors Auge führen. Beim kochen achtet man darauf, ob sich auch alles so entwickelt wie man es sich vorstellt.
 
Es ist ein Ziel dass die Suppe die Sinne beleben soll. Zum einen kann man dieses Ziel durch die Auswahl der Zutaten erreichen. Im Kochvorgang kann man durch die Beobachtung, Anteilnahme und Wahrnehmung eine lichtvolle Seite einer Speise verstärken und im weiteren neu angelegen. Diese Lebendigkeit strahlt aus dem Essen hervor.
 
Monika Lepold