Übungen


Empfindungsübung zur Orange

Wie zeigen sich die Licht- und Wärmekräfte einer Orange?

 

Im folgenden möchten wir Ihnen eine Erkenntnisübung zu den lebendigen Kräften, den Licht- und Wärmeäther in den Lebensmitteln, hier bei der Orange, vorstellen. Um diese Seelenübung auszuführen benötigen Sie eine Orange, die sie in der Mitte so durchschneiden, das der blütenhafte Ausdruck sichtbar ist. Vielleicht schneiden Sie noch zusätzlich eine Scheibe ab, die Sie bei der Betrachtung gegen das Licht halten können.

 

Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, auf einem Stuhl oder setzen Sie sich auf eine Decke mit aufrechter Wirbelsäule. Je nach Ihren Möglichkeiten im Schneidersitz, Lotussitz oder im Fersensitz. Mit der aufgerichteten Wirbelsäule ist eine grössere Aufmerksamkeit und feinere Wahrnehmung möglich.

 


 
Schauen Sie sich genau die Schale der Orange an, ihre Farbe und ihre Konsistenz. Nehmen Sie den Geruch wahr. Betrachten Sie im weiteren die luftig-schwammige weiße Innenseite. Weiterhin lässt sich der blütenhafte Ausdruck des inneren Fruchtfleisches erkennen. Von der Mitte ausgehend zeigen sich die durchgeschnittenen Spalten in einer blütenhaften Anordnung, edel geformt. Ein starker wässriger Charakter ist im Fruchtfleisch zu erkennen. Die einzelnen Fruchtfleischzellen sind schlauchartig prall gefüllt. Vielleicht zeigen sich einzelne Samen, die teilweise angekeimt wirken.
 

 
Mit den flüchtigen, ätherischen Ölen ist eine Verbindung zu einem wärmehaften Ausdruck gegeben. Mit der leuchtenden Farbe die von den Carotinen herrührt, ist ein lichthafter Ausdruck in Verbindung. Die weiße Schale enthält viel Pektine und Bitterstoffe und zeigt eine luftigen, schwammigen Ausdruck. Das saftstrotzende Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C, verschiedenen Fruchtsäuren, Zuckerarten und Mineralsubstanzen. Die Mineralsubstanzen des Saftes enthalten Kalium, Calcium und etwas Kieselsäure. Das Fruchtfleisch wird dem Ausdruck des chemischen Äthers zugeordnet. In dem Samen findet das Feste in einer zusammengezogene Form einen Ausdruck.

Mit einer kurzen Beschreibung des Orangenbaumes erweitert sich eine bildhafte Vorstellung. Vielleicht hatten Sie bei einem Auslandsaufenthalt schon einmal die Gelegenheit eine Orangenbaum zu betrachten. Grundsätzlich gedeihen sie am besten in den Tropen, wo die Wärmeprozesse überwiegen. Italien und Spanien sind die führenden europäischen Produzenten. Der dornenbehaftete Baum wächst meist bis zu 8 Meter hoch. Aufgrund der Vielzahl der Sorten und der Anbauländer sind Orangen praktisch ganzjährig verfügbar. Der harzige Baumstamm wird von einer aromatischen Rinde umkleidet. Die immergrünen, elliptisch zugespitzten, lederartigen Blätter stehen einzeln oder in Gruppen. Die weiße Blüte, in Form eines symmetrischen Sternes duftet süsslich.
 
Betrachten Sie im besonderen bei der Formbetrachtung der Orangenhälfte die Grenzflächen, dort wo einzelne Zonen der Orange wechseln und betrachten sie den Luftkreis um der Orange. Im nächsten Schritt kann aus der Erinnerung heraus, vielleicht mit geschlossenen Augen, die formen , Farbe und die weiteren Sinneseindrücke der Orangenscheibe nachgebildet werden.
 
Auf diese Weise wird eine klare Vorstellung zur Orange, einer Orangenscheibe gebildet und Gedanken gebildet. Mit der Frage nach “Wie zeigen sich die Licht- und Wärmekräfte bei der Orange?”, steht eine Zentrierung in Verbindung.
 
Heinz Grill beschreibt von der geistigen Sichtweise das „Lichtweben des Zitrusbaumes" mit einem bläulichen Äther, der noch nicht ganz den Feueräther verkörpert, sondern tendenziell mehr den Lichtäther wiedergeben würde. Diesen beschreibt er in einer „runden Zirkulation webend und einer zentrierenden Kraft nach innen". Mit diesem wahren weben würde schliesslich ein Fülligwerden des Lichtes stattfinden.

So kann die Frage erweitert mit folgender Imagination begleitet werden:

 

„ Das zentrierte Licht ist an dem Baum ganz besonders wesenhaft. Dieses zentrierte Licht gibt schliesslich wieder in die Fruchtbildung den ganz typischen blütenhaften Charakter hinein." (Heinz Grill, Die geistige Bedeutung des Zitrusbaumes, sowie des Lorbeer- und Olivenbaumes, S,5)

 

Wie in den drei Phasen beschrieben steht, können Sie sich nun gedanklich ganz in die gebildete Vorstellung, begleitet mit der Fragestellung und der Imagination hinein denken. Die Dauer der Übung kann 5 – 10 Minuten dauern. Wiederholen Sie diese Übung in regelmäßigen Abständen. Ein geeigneter Rhythmus liegt in drei aufeinanderfolgenden Tagen. Auf diese Weise können Sie bei sich die Erkenntnisfähigkeit zu den Lichtätherkräften schulen.

 

Monika Lepold